Was für ein Wochenende – Teil 1 post thumbnail image

Am vergangenen Wochenende stand der Besuch der Maker Faire in Hannover an. Dank AlexDeLuchs einem langem Mitglied in der Community und mittlerweile auch Bekannten bzw. Freund konnte ich bei Ihm übernachten. Was mir sehr entgegenkam, denn nach vier bis fünf Stunden Autobahn bin ich normalerweise ziemlich fertig und hab dann keinen Bock noch über eine Messe zu laufen. Aufgrund von Rückreiseverkehr (Ferienende NRW) stand ich viel im Stau und hatte so viel Zeit nachzudenken. Mir fiel wieder ein, das in Hannover ja auch das Hi-Score ist, welches ich eigentlich schon lange besuchen wollte. Das Hi-Score ist ein Videospielmuseum (irgendwie weigert sich alles in mir das Wort Museum für diesen wundervollen Ort zu verwenden, ich fühle mich dann so alt) bzw. ein Erlebnismuseum (mit diesem Begriff kann ich schon eher leben) auf 1000m2 mit über 100 Arcade Geräten aus über 50 Jahren.

Spontan rief ich also FlipperFrank an, ihn kenne ich noch von den Retro Nerds in Vreden bzw. durch ihn lernte ich die RetroNerds kennen, ein wandelndes Arcade und Flipper Lexikon auf zwei Beinen. Mal eben fünf Minuten mit Frank reden geht nicht, oft hängen wir Stunden zusammen am Telefon bis der Akku den Geist aufgibt. Mir war bekannt, das Frank alles und jeden in der Szene kennt, und er mir auch erzählte, das er einen guten Kontakt zu Marko vom Hi-Score hat. Also bat ich Frank einen Kontakt zu Marko herzustellen, ob es nicht möglich wäre heute Abend spontan im Hi-Score aufzuschlagen und auf Twitch zu streamen. Allerdings schränkte ich das Ganze ein wenig ein, sollte ich noch ewig auf der Autobahn festhängen und zu fertig sein, würde ich nicht vorbeikommen. In diesem Fall war mein Plan am Sonntag dann vor meiner Heimreise noch aus dem Hi-Score zu streamen.

Als ich nach fast fünf Stunden endlich bei Alex ankam, war ich noch recht fit. Also rief ich nun Marko an, der zu dem Zeitpunkt noch auf der Gamescom in Köln unterwegs war. Er wusste sofort wer ich bin und ich hörte deutlich seine Freude über meinen Anruf. Nach einem kurzen Gespräch fuhren Alex und ich dann auch schon ins Hi-Score.

Nun muss ich erstmal kurz erklären, das ich nicht viel über den „Laden“ wusste. Ich hatte ein paar Fotos der alten Location mal gesehen, die ich zu gerne noch besucht hätte. Ansonsten wusste ich eigentlich nicht sehr viel über das Hi-Score. Aufgrund meiner Erinnerung an Fotos aus der neuen Location, war meine Erwartung eher gedämpft – kurze Erklärung, die alte Location sah mehr nach einer Spielhalle aus den 80ern aus. Die neue Location war in einer großen Lagerhalle. Auf den Fotos wirkte dies eher stimmungslos – ich sollte mich kräftig irren.

Kurze Zeit später kamen wir auch schon an und lernten Vincent kennen, der gerade ein paar Klappstühle vor der Halle aufstellte. Vincent wusste nicht wer wir sind und was wir wollen. Marko konnte ihn nicht erreichen. Dies war aber überhaupt kein Problem, wir wurden trotzdem herzlich empfangen, also auf Vincent art – er hat einen Humor den bestimmt nicht jeder versteht, ich liebe ihn 😀
Er rief also Marko zurück um zu fragen, was er denn wollte. Marko erklärte ihm wohl, das ich gleich mit Alex vorbeikommen würde um zu streamen und was macht Vincent? Vincent sagt furztrocken, ja der war gerade hier, den hab ich weggeschickt – wusste nicht wer das ist und was er wollte. Man hörte fast die Verzweiflung von Marko am Telefon, obwohl ich zwei Meter von Vincent entfernt stand. Da Vincent keine Anstalten machte, das ganze Aufzulösen, trat ich also näher an ihn heran und sagte ins Telefon – „Lass dich nicht verarschen, Marko“ – man hörte das erleichterte Lachen 😀

Wir gingen also rein, und bekamen erst einmal etwas zu trinken. Marko hatte mir schon am Telefon erzählt, das man alles für einen Stream auch vor Ort hätte, also IRL Backpack, Cams, Mikros, Licht usw.. Da ich einen IRL Backpack habe, war dies nicht nötig, aber Vincent gab uns ein Licht für den Blitzschuh meiner Cam. WOW, was für ein Unterschied in dieser Location – es war sofort für mich klar, das fehlt mir noch für mein Backpack und wird bestellt.
Ich bereitete also das IRL Backpack für den Stream vor und dann ging auch schon der Stream los, den ich ich unten verlinkt habe. Wie ich bereits erwähnte, ich wusste nicht viel über die Location, und habe bewusst nicht viel im Vorfeld recherchiert. Mir war eine völlig unbefangene Erfahrung wichtig. Was soll ich sagen, schon der Eingangsbereich überwältigte mich, es gibt zig Eindrücke und so habe ich sogar ein paar im Eingangsbereich verpasst, die ich erst später entdecken sollte – dazu später mehr.

Was ich z.B. auch nicht wusste war die Tatsache, das die „Ausstellung“ wie eine Zeitreise im Stil von IKEA angelegt wurde. Sprich, man fängt wirklich mit dem allerersten Videospiel mit „Grafik“ an. Ein Oszilloskop diente als Monitor in Verbindung mit einem Analogrechner entstand so Tennis for Two im Jahr 1958 des amerikanischen Physikers William Higinbotham. Geflasht von den Arcade Automaten, lief ich natürlich gleich mal daran vorbei. Kein Wunder, zuerst sah ich einen Asteroids Automaten, direkt neben dem original Space Invaders Cabinet. Meine Mutter arbeitete im City und im Savoy Kino am Hamburger Steindamm. Der Space Invaders war der erste Automat der im Foyer des City Kinos stand, im Savoy standen später der Asteroids, ein Nürburgring 1. Mein Herz schlug höher, aber das war erst der Anfang. Schaut euch bitte das Video an, ihr werdet meine Begeisterung glaube ich deutlich sehen und hören. Achtung, wenn ihr selbst das Hi-Score besuchen wollt, schaut euch mein Video nicht an, und lasst euch nicht Spoilern. Es lohnt sich wirklich und den Eintrittspreis von aktuell 24,-€ (18,-€ ermässigt) für vier Stunden voll und ganz wert!

Nach ca. 1,5 Stunden war der Stream zu Ende und ich auch 😀 fix&fertig und schweißgebadet saß ich mit Alex noch einen Augenblick bei Vincent am Tresen und machten uns dann auf den Weg zu Alex, wo ich sofort ins Gästebett fiel. Aber an Schlafen war nicht zu denken, in meinem Kopf kreisten die Gedanken. Wie Geil war bitte diese Location und wie herzlich wurden wir aufgenommen. Mir war sicher, dies war nicht mein letzter Besuch im Hi-Score – sobald ich die Möglichkeit habe, will ich zurückkehren. Dies war dann bereits einen Tag später auch der Fall :D. Gefühlt, lag ich bis vier Uhr morgens wach und musste immer wieder an das Hi-Score und die Eindrücke denken. Gegen 7 Uhr wurde ich dann wach und sprang nach einem Cappuccino zum wachwerden unter die Dusche um mich für die Maker Faire fertig zu machen, mehr dazu und zu meinem zweiten Besuch im Hi-Score in Teil 2!

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